Maccabi - Royal Persia
21. Runde 10.05.2016 Maccabi : Royal Persia 6:2 (4:1)
Ausgezeichnete erste Hälfte reichte für klaren Sieg
von Ernst Meir Stern
Im Herbstdurchgang hatte man durch ein Verlusttor in der 94.Minute unglücklich verloren, also war Revanche angesagt! Und es dauerte nur zehn Minuten, bis die Gastgeber, nach vorsichtigem gegenseitigem Abtasten, das Kommando auf dem Feld übernahm. Zwar erwiesen sich die Perser, wie erwartet, als technisch starkes und lauffreudiges Team, doch deren Angriffsversuche endeten spätestens bei der gut postierten und kompromisslos agierenden Viererkette, hinter der erstmals Ruben Korab nach seinem Comeback das Gehäuse hütete. Das Mittelfeld war den Gästen in punkto Kampfkraft und Athletik überlegen und versorgte die Sturmspitzen auch immer wieder mit brauchbaren Vorlagen. In der 17. und 18. Minute glückte MACCABI ein Doppelschlag, der letztlich frühzeitig spielentscheidend sein sollte: Nach einem „Stanglpass“ von links drückte der aufgerückte Manuel „Mandi“ Vogt die Kugel aus kurzer Distanz im Hereinrutschen über die Linie zum 1:0. Royal Persia hatte Abstoß, verlor den Ball, der kam zu Severino Nowikovsky, den seine Kameraden „Novo“ rufen. Von halbrechts glückte ihm ein Traumschuss aus gut 25 Metern – über den hünenhaften Tormann hinweg ins Kreuzeck. 2:0.
Die sichtlich konsternierten Gäste versuchten zu kontern, liefen und kämpften aufopfernd, doch die MACCABI – Maschinerie war nun einmal auf Hochtouren geraten und dominierte klar. Eine halbe Stunde war gespielt. Hohe Flanke in den Strafraum, Vogt stieg hoch und köpfelte den Ball im Bogen über den herausgeeilten Torhüter hinweg zum 3:0. Nur selten kam Royal Persia in den Strafraum der Heimischen. Bei der ersten gefährlichen Aktion warf sich Tormann Korab dem flach hereingespielten Ball entgegen, ein gegnerischer Stürmer tat es ihm gleich und fiel. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß! Persia nützte die Chance, verkürzte auf 3:1 und versuchte sogleich mit neuem Mut nachzusetzen. Doch dafür hatte Darius Grega an der linken Flanke so gar kein Verständnis. Nach einer Vorlage ließ er seinen Gegenspieler hinter sich, Haken nach rechts und sein ansatzloser Schuss landete, erneut über den Tormann hinweg, unhaltbar im Kreuzeck zum 4:1. Zwei Weitschusstreffer, die dem armen Keeper wohl noch eine Woche lang Alpträume bescheren...
Nach Seitenwechsel konnte der angeschlagene Grega nicht mehr weiter machen. Und damit schien auch der Schwung der Heimmannschaft etwas erlahmt zu sein. Ungebrochen der Kampfgeist von Royal Persia, nun offensiver und mit langen Bällen agierend, die Zweikämpfe suchend und MACCABI über weite Strecken halbwegs neutralisierte. Deren „Werkl“ lief nun nicht mehr wie geschmiert, die guten Angriffe wurden seltener und die Defensive hatte ganz schön zu kämpfen. So lange, bis Nowikovsky erneut zuschlug. Eine flache Hereingabe verwertete er, im Fallen, mit knallhartem Schuss in die kurze Ecke zum 5:1.
Die Vokabel „aufgeben“ oder „Kopf hängen lassen“ dürfte es im Persischen nicht geben, denn Royal kämpfte ungebrochen weiter. Bekam auch einen Freistoß zugesprochen. Scharfer Schuss und Ex-Trainer Fiala, in der Defensive bislang erfolgreich zu Werke gegangen, fälschte den Ball per Kopf unhaltbar ab. Nur noch 5:2. Die Gäste witterten noch eine Mini- Chance, setzten alles auf eine Karte – und vernachlässigten die Defensive. Das rächte sich kurz vor Spielende. Dem eingewechselten Amadeo Wasmuth gelang ein sehenswerter Sturmlauf, er ließ sich auch von 2 Fouls nicht beirren. Flache Hereingabe von rechts, in der Mitte stand Wolfgang Fiala völlig frei und „rehabilitierte“ sich, indem er den Ball seelenruhig über die Torlinie bugsierte. Das bedeutete den Endstand und eine geglückte Revanche in einer von beiden Seiten hart, aber jederzeit anständig geführten Partie.
Fotos: Albert Stern