Maccabi - Essling
26. Runde 16.05.2016 Maccabi : Essling 2:5 (2:3)
Nicht unverdient und doch unglücklich verloren…
von Ernst Meir Stern
Großer Kader hin, großer Kader her – MACCABI musste am Pfingstmontag gleich 7 Stammspieler, größtenteils verletzt, vorgeben. Und das gegen eine Mannschaft, die im Herbstdurchgang (5:1) klar überlegen war. Essling präsentierte sich erwartungsgemäß auch diesmal als clevere, gut organisierte und technisch versierte Elf, die ihre schnellen Spitzen immer wieder mit guten Vorlagen zu füttern verstand.
MACCABI hielt während der ersten Viertelstunde, die im Zeichen des Abtastens gestanden war, gut dagegen – und kassierte mit dem ersten gefährlichen Angriff der Gäste das 0:1, ein Kopfball knapp oberhalb des Kunstrasens nach scharfer Hereingabe. Zuvor schon hatte Spielertrainer Jager sich den Unmut des Schiedsrichters, gefolgt von „Gelb“, nach einem überharten Einstieg, zugezogen. Dass er dann noch völlig überflüssiger Weise mit dem Schiri erregt diskutierte, stimmte diesen nicht eben milder…
Mit einsetzendem Starkregen kam plötzlich die Heimelf auf und lancierte attraktive Angriffe. Nur wenige Minuten dauerte es bis zum Ausgleich, erzielt von Darius Grega, der unwiderstehlich zur Mitte gezogen war und den Ball mit scharfem Schuss ins Netz brachte. Die Gäste wirkten überrascht und waren es gleich noch mehr, als Darius´ Bruder Sergiu, ebenfalls mit scharfem, platzierten „Hammer“ das Führungstor für MACCABI erzielte – nur drei Minuten nach dem 1:1!
Die Herrlichkeit währte jedoch nur kurz. Bei einem Getümmel im Strafraum wollten Spieler und Publikum (soweit MACCABI – Fans) Handspiel eines Stürmers gesehen haben. Der Unparteiische indes nicht und so kam ein Essling – Kicker aus kurzer Distanz zum erfolgreichen Torabschluss – 2:2. Bei strömendem Regen entwickelte sich nun ein spannendes Spiel mit guten Angriffsaktionen sowie zahlreichen harten Zweikämpfen. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es turbulent Erst landete der Cornerball von Sergiu Grega an der Latte und auf der Gegenseite fand der Weitschuss eines Esslingers, wobei der Ball auf dem nassen Kunstrasen immer schneller wurde, seinen Weg ins Tor von MACCABI. Erneute Führung der Gäste. Und dann sah Ex – Trainer Fiala, der zuvor schon „Gelb“ gesehen hatte, nach einer Kontroverse mit einem Essling – Spieler die zweite „Gelbe“ und durfte vorzeitig eine heiße Dusche nehmen. Halbzeit…
Nur noch zu zehnt standen die Chancen für MACCABI alles andere als gut. Doch überraschenderweise, geschuldet der ungebrochenen Moral der verbliebenen Akteure, konnte das Spiel weiterhin offen gehalten werden, auch als Darius Grega, der trotz Verletzung angetreten war, vom Spielfeld humpelte. Ihm folgte Kapitän Rottmann, dem bei einem Zweikampf die Hüfte ausgekegelt worden war.
Das Glück war diesmal wahrlich nicht auf Seiten der Gastgeber. Der Dropkick eines Essling – Angreifers fand seinen Weg durch mehrere Spieler, Tormann Frank war die Sicht verstellt und schon stand es 2:4. Es blieb trotzdem spannend, auch als die Sonne wieder herauskam. MACCABI ließ sich nicht hängen und eroberte sukzessive sogar höhere Spielanteile. Noch einmal klatschte der Ball auf das Aluminium des Essling – Gehäuses, nachdem Vinzenz Jager scharf draufgehalten hatte. Die letzte Viertelstunde stand sogar im Zeichen der konditionsstarken Hausherrn, doch das letzte Tor gelang kurz vor dem Schlusspfiff den Gästen. Alles war aufgerückt, Fürst spielte einen Ball steil nach vorne, dieser wurde abgefangen. Essling konterte blitzschnell, eine hohe Flanke in den Strafraum, Keeper Frank segelte elegant am Ball vorbei und ein völlig vereinsamter Essling – Kicker bugsierte das Spielgerät seelenruhig über die Linie.
Alles in allem ein nicht unverdienter Sieg von Essling gegen eine trotz aller Ausfälle überraschend kompakte MACCABI – Elf (-Zehn), der jedoch zu hoch ausfiel. Angemerkt sei noch, dass die wiederholte „Meckerei“ nach Schiedsrichterentscheidungen, vor allem seitens des Spielertrainers, den Unparteiischen nicht eben MACCABI – freundlich gesonnen machte, was in mehreren strittigen Situationen zu registrieren war.
Fotos: Albert Stern