FAC Amateure - Maccabi
20. Runde 01.05.2016 FAC Amateure : Maccabi 3:0 (2:0)
Kampfgeist und Leidenschaft, aber spielerisch zu dürftig
von Ernst Meir Stern
Die lange Saison fordert ihren Tribut, die Verletzungen und Ausfälle häufen sich. So auch an diesem ersten Mai, der ein Tag härtester Arbeit für die ersatzgeschwächte MACCABI werden sollte. In Kenntnis der Qualitäten des Gegners spielten die Gäste auf der Columbia – Floridsdorf – Rasenanlage mit zwei Viererketten, davor zwei Sturmspitzen. FAC, mit etlichen technisch starken Leuten gesegnet, versuchte von Beginn weg Druck zu erzeugen, stützte sich auf eine souveräne Defensive und pfeilschnelle Spieler an den Flanken. MACCABI konnte dem sehr viel Laufarbeit, taktische Disziplin und energisches Attackieren entgegensetzen und war damit das ganze Spiel über einigermaßen erfolgreich. Allerdings blieben die beiden Sturmspitzen – eine davon „hängend“, weitgehend isoliert und die guten Aktionen waren an einer Hand abzuzählen. „Aus dem Spiel heraus“ sollte dem Tabellenzweiten allerdings auch kein Treffer gelingen, die Tore fielen auf eher unglückliche Art und Weise aus Standardaktionen.
In Minute 18 passierte dem ansonsten sehr brav rackernden Jakob Stapf nach einer Flanke und bedrängt, ein Eigentor per Kopf. In der Folge liefen sich die Floridsdorfer immer wieder in der gestaffelten Defensive der Gäste fest. Bis zur 44. Minute. Da wollte der daneben stehende Schiedsrichter – Assistent ein klares Handspiel eines am Boden liegenden Spielers nicht gesehen haben. Statt Feistoß für MACCABI gab es Cornerball für den FAC. Die im Strafraum versammelte Defensive übersah einen „Langen“, der aus dem Rückraum herangestürmt kam und der FAC –Mann köpfelte ungehindert ein.
Hälfte zwei sah wiederum ein schnelles, kampfbetontes Spiel beider Mannschaften mit zahllosen Härteduellen. Dann schwächten sich die Gastgeber selbst, nachdem einer ihrer Akteure das Meckern über eine Entscheidung des Unparteiischen übertrieben hatte und Gelb-Rot sah. MACCABI war nun, mit einem Mann mehr, im Mittelfeld halbwegs ebenbürtig, die weit attraktiveren Angriffsaktionen waren jedoch vom FAC zu sehen. Als Zuseher hatte man niemals das Gefühl, dass die Gästeelf der Partie noch eine Wendung geben könnte. Der spielentscheidende Treffer in der 68. Minute entsprang indes neuerlich einer Fehlentscheidung des Referees. Bei einem Angriff der Heimischen stürmte einer ihrer Spieler direkt in den gut postierten Toby Stapf hinein und landete auf dem Rasen. Der darauffolgende Pfiff bedeutete -Elfmeter! Alle stürmischen Reklamationen blieben natürlich zwecklos. Gegen den Flachschuss eines Profis der ersten FAC Mannschaft, hatte Mario Frank im Tor keine Chance. 0:3.
MACCABI gab sich keineswegs auf und kämpfte vorbildlich bis zum Schlusspfiff, doch der FAC spielte die Partie abgeklärt zu Ende und siegte letztendlich völlig verdient. Es wäre vielleicht zielführender gewesen, in Hälfte eins etwas weniger defensiv zu agieren und dem Gegner nicht so viel Gelegenheit zu ungestörtem Aufbau zu geben. Doch das hätte zugleich auch ein höheres Risiko bedeutet. Trainer sein – keine „leichte Hack’n“…
Fotos: Albert Stern