Maccabi - Ankara 96

19. Runde 27.04.2016 Maccabi - Ankara 96 5:1 (2:1)

Frische Kräfte brachten spielerische Qualität

 

 von Ernst Meir Stern


 

Einziger Wermutstropfen an diesem eiskalten Abend: Pessach und anderer widriger Umstände wegen stand kein einziger jüdischer Spieler mehr in der Startformation, auch fehlten einige andere Stammkräfte. Dafür bekamen vier Nachwuchsspieler ihre Chance. Das Flutlichtspiel begann unprogrammgemäß. Bereits in der 5. Minute diktierte der Schiedsrichter einen, gelinde gesagt, lachhaften Elfmeter gegen MACCABI und die Gäste ließen sich diese Chance nicht entgehen. 0:1.

Es währte nicht lange, bis sich die läuferisch und spielerisch überlegenen Gastgeber eine Feldüberlegenheit erarbeiteten, doch konnten mehrere schön herausgespielte Chancen nicht verwertet werden, wobei sich der Ankara – Keeper mehrmals auszeichnete. Dann verletzte sich der quirlige Darius Grega bei einem Foul, doch dürfte ihn dies extra motiviert haben: Fünf Minuten später versenkte er den Ball mittels Traumschuss von links im Kreuzeck – Ausgleich. Und dann dauerte es wiederum nur fünf Minuten, ehe Grega erneut vom linken Strafraumeck zum Führungstreffer scorte.

Nun drückte und kombinierte nur noch eine Mannschaft. Im Gegensatz zu einigen vorhergegangenen Partien wurde ansehnlicher Tempofußball gespielt, mit flachen, präzisen Zuspielen in die Spitze oder über die Flanken. Das „hoch nach vorne dreschen“ war passee. Dazu kam eine rein körperliche Überlegenheit gegen das ebenfalls sehr junge und weniger erfahrene Team der Türken, denen allein in den letzten vier Partien ebenso viele Stammspieler nach Undiszipliniertheiten Sperren aufgebrummte worden waren.

Hälfte zwei stand im Zeichen starker Dominanz der in weiß gewandeten MACCABI – Mannschaft. Der für Lucas Vidal, für ein wichtiges Spiel der U18 geschont, aufs Feld gekommene Tobias Schierscher musste schon nach 2 Minuten verletzt wieder vom Feld humpeln. Der Pechvogel wurde durch Markus Fürst adäquat ersetzt. Die Hausherrn hatten keinen schwachen Punkt. Hervorheben möchte ich vor allem vier Nicht-Stammspieler: Außendecker Jakob Stapf, Amadeo Wasmuth, der nach schwerer Knieverletzung ein Comeback feierte, Mohammed „Momo“ Manai, der an der rechten Außenbahn 90 Minuten lang wie aufgezogen hin und her wieselte und gute Technik erkennen ließ sowie Tarek Diab, der, ebenfalls pfeilschnell, kaum auf dem Feld, schon ein Tor erzielte. Darius Grega, der seine Gegenspieler immer wieder austanzte, versetzte den sich aufopfernd wehrenden Gegnern nach 15 Minuten schließlich den entscheidenden Schlag. Er lief einem anscheinend aussichtslosen Ball nach, der Tormann wollte wegschießen, schlug ein Loch in die Luft und Grega spazierte mit dem Spielgerät ins Tor…Ein „falscher“ Hattrick. Jetzt „geigte“ MACCABI und wurde lediglich vom Schiri – Assistenten, der einige Male fälschlich „Abseits“ anzeigte, gebremst. In der 26. Minute schloss Sergiu Grega, der als mittlere Sturmspitze für flüssige Kombinationen sorgte und selbst einige Male Schusspech hatte, eine solche zum 4:1 ab.

Nach einer halben Stunde ging der Hattrick – Schütze, Tarek Diab kam und benötigte nur 3 Minuten, um den Endstand von 5:1 zu fixieren. Das halbe Dutzend war den Gastgebern nicht mehr vergönnt, denn der Schiedsrichter pfiff aus unerfindlichen Gründen um 4 Minuten zu früh ab… Erfreulich an diesem Abend war nicht nur das Resultat, sondern auch die sportliche Fairness der Verlierer.