Dynamo Ottakring - Maccabi
ASG Klassen Cup 3. Runde 02.04.2015 Dynamo Ottakring - Maccabi 9:8i.E. (2:2, 1:1)
Spannenden Elferkrimi knapp verloren
von Ernst Meir Stern
Nachdem MACCABI im Cupbewerb des Wiener Unterhauses die beiden Vorrunden siegreich bestanden hatte, bescherte die Auslosung einen harten Brocken: Dynamo Ottakring, aus der Oberliga nur abgestiegen, weil das Reglement eine Reservemannschaft vorschreibt und die Ottakringer sich keine leisten wollten, hat etliche erfahrene Spieler, die früher in höheren Ligen gekickt hatten Und dass Kroaten mit dem runden Leder per Du sind, weiß ohnehin jeder. Bei MACCABI fehlten einige Stammspieler, die verhindert waren oder geschont wurden.
Vom Anfang an entwickelte sich ein sehr flottes Spiel auf dem Helfort – Platz, dessen desolate Flutlichtanlage gerade zur Ausleuchtung eines Mausoleums taugt. Was die Gastmannschaft an balltechnischem Können und Abgeklärtheit voraus hatte, machte die „ersatzgeschwächte“ MACCABI - Riege durch Einsatz und Laufbereitschaft wett. Auch die seltener eingesetzten Spieler zeigten Qualitäten und taktische Disziplin, ohne jedoch den Gastgebern wirklich gefährlich zu werden.
Dafür nützten diese gleich ihre erste große Torgelegenheit nach etwa einer halben Stunde mit einem Flachschuss ins lange Eck. MACCABI brach jedoch keineswegs ein, zeigte auch einige gute Angriffsaktionen und kam kurz vor dem Pausenpfiff durch Ilan Batia nach einem Tumult im Strafraum zum Ausgleichstreffer.
Nach Wiederbeginn änderte sich zunächst nicht viel am Charakter des mit großem Einsatz, aber stets fair geführten Spieles, jedoch häuften sich nun die Abspielfehler der Gäste, was von Dynamo zu gefährlichen Angriffen, gefolgt von Corner – Serien genützt wurde. Dabei zeigte MACCABI – Keeper Novak einige ungewohnte Unsicherheiten bei Flanken. Freistoß von der rechten Seite, die Abwehr von MACCABI gönnte sich ein schöpferisches Denkpäuschen und daraus resultierte eine turbulente Strafraumszene. Zweimal parierte Novak Nahschüsse, mit dem dritten in Folge erzielte Dynamo schließlich den Führungstreffer und blieb auch in der Folge gefährlich. Dabei stand MACCABI nicht weniger als vier mal das Glück in Form des Torgebälks zur Seite! Trainer Fiala reagierte und brachte drei Stammspieler von der Bank. Diese sorgten dafür, dass das Spiel wieder offen gehalten werden konnte und MACCABI in der Endphase sogar einen Sturmlauf in Richtung gegnerischen Strafraum startete. Was keiner mehr für möglich gehalten hatte, passierte in der Schlussminute: Freistoß von links durch Sergiu Grega, dem Tormann war die Sicht verstellt und der an sich wenig gefährliche Ball landete im Netz – 2:2! Entsprechend den Cup – Regeln gab es keine Nachspielzeit, sondern gleich Elfmeterschießen. Die Spannung war enorm, doch die ersten fünf Schützen beider Mannschaften zeigten starke Nerven und trafen. Dreimal war Michi Novak noch mit den Fingerspitzen dran, doch die Schüsse waren einfach zu scharf. Zum umjubelten „Helden“ der Sieger wurde schlussendlich deren Torhüter, dem es gelang, den entscheidenden Elfmeter zu parieren. Damit war MACCABI ausgeschieden, doch hatte man sich gegen die höher eingeschätzte und letztendlich reifere Elf von Dynamo Ottakring mit Anstand aus der Affäre gezogen und kann sich jetzt voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren.