Maccabi - FK RWW- RBW

09. Runde 26.10.2014 Maccabi : FK RWW- RBW 8:1 (5:1)

Lupenreiner Hattrick als Auftakt zur Galavorstellung

 

 von Ernst Meir Stern


 

Aus früheren Begegnungen war RWW bekannt dafür, einen simplen, aber gekonnten Fußball, gepaart mit Kampfgeist und „gesunder Härte“ zu praktizieren. Diesmal war erkennbar, dass die Mannschaft versuchte, aus der Abwehr heraus ruhig und planvoll nach vorne zu spielen.

Dieses Vorhaben war jedoch von Beginn an zum Scheitern verurteilt. MACCABI machte von Beginn an mit gewaltigem Pressing in allen Formationen Druck, die Spieler erwiesen sich als schneller, kopfball- und zweikampfstärker, und auch die variablen Kombinationen ließen wenig zu wünschen übrig. Vor allem „Youngster“ Darius Grega entwischte seinen Gegenspielern immer wieder und ließ sie mit seiner Technik ein ums andere Mal alt aussehen. Die Show gehörte aber zunächst Manu Vogt. Nach einem Stangenschuss, mehreren guten Abwehraktionen des Gästekeepers und Schüssen, die das Tor nur um Haaresbreite verfehlten, schlug der „wie aufgezogen“ laufende, körperlich starke Mittelstürmer nach einem Steilpass per Flachschuss zu. Das war schon in Minute 9. Es folgten ein paar beherzte Gegenangriffe der Gäste, die jedoch an der konsequent verteidigenden Abwehr zerschellten. Das zweite Tor, in der 25. Minute, erzielte Vogt, als er den Tormann per Kopf überhob. Und sein lupenreiner Hattrick in der 43. Minute war perfekt, als er ein ideales Zuspiel von Ilan Batia eiskalt verwertete.

Minute 44: Eckball von rechts durch den linken Außendecker Emanuel Rotmann, Toby Stapf war per Kopf zur Stelle – 4:0! Nur eine Minute später: Grega ging rechts, wieder nach herrlichem Pass von Batia, unwiderstehlich durch und bezwang den Torhüter zum fünften mal. Das Tor hatte eine Vorgeschichte: Darius war zuvor einige Male böse gefoult worden, wurde von seinem hilflosen Gegenspieler nach harmlosem Foul provoziert und musste, sonst ein „Lamperl“, doch diesmal fuchtsteufelswild, von den Mitspielern daran gehindert werden, sich zu revanchieren. Um Schlimmeres zu verhindern, tauschte er auf Geheiß des Trainers mit Phillip Mittag die Position und stürmte nun, sichtlich „aufgezuckert“ auf der rechten Seite. Resultat siehe weiter oben… Bereits in der Nachspielzeit verirrte sich ein hoher Ball in den MACCABI – Strafraum, Keeper Novak, der bis dahin eher gelangweilt zusehen musste, versäumte es, zeitgerecht herauszulaufen und die Chance ließ sich ein gegnerischer Angreifer nicht entgehen - damit nur noch 5:1.

In Hälfte zwei agierten die Gäste nicht bloß besser organisiert, sie legten auch noch ein gewaltiges Schäuferl an Härte nach. Grega wurde, um ihm Unbill zu ersparen, aus dem Spiel genommen, für ihn kam Dani Kon und Lukas Hermann stürmte nun rechts. Und erzielte auch prompt Tor Nummer 6, als er aus einem Getümmel im Strafraum per Flachschuss traf. Danach folgte eine längere Durststrecke, in der die Heimischen zwar weiter energisch angriffen, aber immer wieder durch grenzwertige bis hässliche Attacken von Rot Weiss – Spielern gestoppt wurden oder den gegnerischen Kasten knapp verfehlten. Der Schiedsrichter verteilte auch eifrig gelbe Karten, mindestens zweimal wäre auch „Rot“ für Rot Weiss angebracht gewesen. Dreifachtorschütze Vogt ging, von allen lebhaft akklamiert, vom Platz, für ihn durfte der nach wie vor leicht angeschlagene Sergiu Grega stürmen.

In der Schlussphase spielte nur noch MACCABI und belagerte das gegnerische Gehäuse. Und nun hatte Ilan Batia, bis dahin als Einfädler glänzend, seine großen Auftritte. Der älteste MACCABI – Kicker, auch nach kräfteraubendem Spiel noch dynamisch unterwegs, verwertete in der 79. Minute eine Hereingabe von Lukas Hermann per Ferslertor vom Feinsten und nur vier Minuten später war er per Kopf zur Stelle, als der Tormann einen Bombenschuss nur kurz abgewehrt hatte. Spielstand 8:1. Und es wären unter Umständen weitere Treffer gefallen, hätte der Schiedsrichter die Partie nicht um gute 5 Minuten zu früh abgepfiffen. Warum weiß keiner…

Mit diesem Sieg verbesserte sich MACCABI, immer noch ungeschlagen und mit den wenigsten erhaltenen Gegentreffern, auf Platz zwei in der Tabelle, Torverhältnis 32:4.