Maccabi - Marswiese

 03. Runde 14.09.2014 Maccabi - Marswiese 1:0 (0:0)

 Dritte Meisterschaftspartie „zu null“

   von Ernst Meir Stern

 

 

In der Flutlichtpremiere auf dem Polizei – Platz legten beide Mannschaften, in der Tabelle punktegleich, sofort mit hohem Tempo los, wobei die Spielanlage nicht unterschiedlicher sein konnte. Die Gäste, mit einigen sehr schnellen Spielern in ihren Reihen, spielten überaus druckvoll und versuchten, ihre Sturmspitzen mit langen Bällen zu füttern.

Die Hausherrn wiederum warfen ihr technisches Übergewicht in die Waagschale und kombinierten gefällig, wobei die kompakte und kopfballstarke Defensive – letzteres ein absolutes Novum in der Vereinsgeschichte – sowie ein lauffreudiges und sehr kampfstarkes Mittelfeld, auch die Offensivspieler gut unterstützte.

Scheiterte Marswiese immer wieder an der Abwehr, so agierten doch deren Innenverteidiger energisch und taktisch clever, sodass sich auch die Angreifer von MACCABI sehr oft die Zähne ausbissen. Wenn allerdings über die linke Seite angegriffen wurde, geriet die gegnerische Abwehr durch Dariusz Grega des öfteren ins Wanken. Er war es auch, der mit einem schönen Schuss nur die Oberkante der Latte traf. Sein Bruder Sergiu tat es ihm gleich, ein Flachschuss landete am Pfosten, und den Nachschuss hielt der ausgezeichnete Marswiese – Keeper mittels Glanzreaktion. Es gab mehrere turbulente Szenen im Strafraum der Gäste, doch Zählbares schaute bis zum Pausenpfiff nicht heraus. Dass die relativ zahlreichen Zuschauer dennoch zufrieden waren, lag am rasanten und kampfbetonten Spiel beider Teams.

Nach Seitenwechsel dauerte es nur wenige Minuten, bis MACCABI, weiterhin sehr druckvoll agierend, sich höhere Spielanteile sicherte und aufgrund dessen auch Torgelegenheiten herausarbeiten konnte. Allein, die Schüsse gingen entweder knapp daneben oder wurden eine Beute des gegnerischen Keepers. Immer öfter kam es jetzt zu Härteeinlagen seitens der Gäste, die allerdings weniger in böser Absicht geschahen, sondern weil sie nur allzu oft um den berühmten Schritt zu spät kamen und daher nur noch einen enteilenden Gegenspieler „umsäbelten“. Noch eine halbe Stunde war zu spielen, als der Mannschaftskapitän von Marswiese nach der zweiten „Gelben“ vom Schiedsrichter vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.

Ab diesem Zeitpunkt spielte nur noch MACCABI und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Mehrfach gab es Applaus von den „Rängen“ für gelungene, in hohem Tempo vorgetragene Spielzüge. Die Gäste igelten sich förmlich ein und versuchten ihr Glück weiterhin mit langen Bällen, allerdings waren die Marswiese – Angreifer bis auf ganz wenige Szenen nun völlig abgemeldet.

Das erlösende und umjubelte Siegestor fiel nach einem Getümmel im Strafraum. Sergiu Grega bekam irgendwie den Ball und sein flacher Schuss fand einen Weg durchs Beingewirr, wobei dem Tormann die Sicht verstellt war. Die letzte Phase der Begegnung brachte rollende Angriffe der Heimmannschaft, wirklich schöne Kombinationen und spannende Strafraumszenen, doch ein zweiter Treffer wollte nicht mehr fallen.

Abschließende Anmerkung: Nach 3 gespielten Partien musste MACCABI noch keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen. Wenn auch der Vergleich zu höheren Klassen natürlich unzulässig ist, so ist doch festzustellen, dass MACCABI als Team derzeit eine Spielanlage pflegt, die absolut „state of the art“ ist: Enormes, aggressives Pressing von Angreifern und Mittelfeldspielern, dadurch oft Eroberung des sog. Zweiten Balles. Dazu druckvolles und temporeiches Spiel aller Akteure und gekonnte Aktionen über die Außenangreifer. Und bei Ballbesitz des Gegners alle so schnell als möglich wieder „hinter den Ball“. Kompliment an den Trainer und sein Team, die es geschafft haben, diese moderne Spielphilosophie in die Köpfe und Beine aller Kaderspieler zu verpflanzen.