Wollers - Maccabi
04. Runde 21.09.2014 Wollers : Maccabi 1:1 (1:0)
Glückliches Remis auf der Almwiese
von Ernst Meir Stern
Die Anlage des WBC ist weitläufig, die Kantine sympathisch und die Leute dort freundlich. Bloß das Fußballfeld gleicht eher einer Almwiese, auf der selbst das liebe Vieh beim Grasen ins Stolpern käme. So ist erklärbar, dass die Kicker von MACCABI, gegen Tabellennachbarn Wollers antretend, nur ganz selten jenes Kombinationsspiel aufziehen konnte, das in den letzten Runden erfolgreich war. Wenn der Ball aufsprang, und das tut das Spielgerät fast immer, waren hellseherische Fähigkeiten angesagt, vorauszusehen, ob die Kugel tückischerweise nach oben, links oder rechts weghüpfen würde. Allerdings galt das für die Heimelf ebenso . Bloß dass sie dieses Geläuf gewohnt sind. Bei MACCABI fehlten nicht weniger als sechs „Stammspieler“, obwohl man angesichts des ausgeglichenen Kaders nur schlechten Gewissens von Ersatzkräften sprechen kann. Die Spielanlage war diesmal allerdings geändert worden. Man versuchte es, viel zu hektisch, immer wieder mit hohen Bällen an die Angreifer, was auch daran lag, dass die überaus forsch und geschickt attackierenden Gegner das gewohnte Passspiel allzu oft verhinderten. Dazu kam eine ungewohnt hohe Fehlpassquote und „Hoppalas“ bei der Ballannahme (siehe Almwiese).
Kampfkraftmäßig hielten die Gäste allerdings gut dagegen, sodass sich vor der Pause ein offenes Spiel entwickelte, in dem Wollers nach etwa einer halben Stunde unter Ausnützung eines Abwehrfehlers in Führung ging. Kurz darauf schwächten sich die Hausherren allerdings selbst, als einer ihrer Akteure nach überhartem Einsteigen seine zweite „Gelbe“ kassierte und, sichtlich angefressen, den Weg in die Dusche antrat.
Nach Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte versuchte es MACCABI doch etwas öfter mit Kombinationen und errang dadurch, sowie aufgrund der numerischen Überlegenheit, etwas höhere Spielanteile, wobei Wollers bei Gegenstößen stets gefährlich blieb und sich auch auf eine sichere Defensive stützen konnte. Jedenfalls so lange, bis sich Toby Stapf, der wie alle anderen auch schon attraktivere Spiele abgeliefert hatte, ein Herz nahm, und aus etwa 20 Metern losballerte. Der gegnerische Keeper konnte den flachen Ball nur kurz nach vorne abwehren, Emmanuel Vogt. erfasste die Lage als Erster und drückte die Kugel über die Torlinie – 1:1.
Am Ende stand MACCABI auch noch der „Fußballgott“ und sein „Werkzeug“, der Schiedsrichter, gnädig bei: Ein Wollers – Stürmer lief bei einem Konter alleine auf Torhüter Michi Novak zu, wollte diesen überheben und der Keeper stoppte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand. Statt mit einem Ausschluss wegen Torraubes bestraft zu werden, kassierte Novak vom Schiri lediglich „Gelb“, was die Wollers – Zehn und ihre Betreuer verständlicherweise beinahe zum Ausrasten brachte. So blieb es letzten Endes nach einer intensiv geführten Begegnung bei einer Punkteteilung, über die sich MACCABI mehr freuen durfte als die Heimelf.
Fotos: Albert Stern