Maccabi - Marswiese
05. Runde 02.10.2016 Maccabi : Marswiese 0:3 (0:0)
Untaugliche Spielanlage und unglückliche Gegentore
von Ernst Meir Stern
Sollten an diesem Abend zwanzig Spieler unter Kopfschmerz gelitten haben, nähme dies nicht Wunder. Selten noch erlebten wir eine Partie mit unzähligen Kopfbällen und Kopfballduellen…
Dies war der Spielanlage beider Teams geschuldet. Scharfe hohe Bälle in Richtung Strafraum war die Devise, wobei sich die Defensivabteilungen sowohl von MACCABI als auch der Gäste als „Herren der Lüfte“ erwiesen. Nach eher zögerlichem Beginn eroberte die Heimelf eine leichte Feldüberlegenheit, war jedoch nicht imstande, diese auch in Torerfolge umzusetzen, da sich die Defensive von Marswiese als gut gestaffelt, energisch und, siehe oben, kopfballstark erwies. Bei MACCABI war es, einmal mehr, Tobi Stapf, der ein unglaubliches Arbeitspensum ablieferte, hinten dicht machte und seine Mitspieler unermüdlich nach vorne trieb. Im Mittelfeld lieferte Jonathan „Joni“ Seidler aufgrund seiner Technik und guter Vorlagen eine starke Leistung ab. Doch war es offensichtlich, dass der Gästeelf mit dieser Spielanlage nicht beizukommen war, dass mehr flaches Kombinationsspiel und verstärkt Angriffe über die Flanken eher Erfolg versprachen.
Doch nach Seitenwechsel war es mit der Dominanz vorbei. Joni Seidlers kräfteraubender Einsatz forderte seinen Tribut und MACCABI versuchte es weiter mit untauglichen Mitteln. Dazu kam, dass immer häufiger der Ball nicht in der Mannschaft gehalten werden konnte. Trotzdem wurden nach wie vor einige Chancen kreiert, doch der gegnerische Torhüter war nicht zu bezwingen.
Marswiese hatte, im Gegensatz zu MACCABI, die richtigen Konsequenzen gezogen und übte sich nun öfter, auch dank etlicher „Ballgeschenke“, im Flachpassspiel. Wie im Leben, so hat auch im Fussball der Tüchtige manchmal das Glück auf seiner Seite: Ein Bogenschuss von der linken Seite klatschte an die Querlatte des MACCABI – Tores, der Ball prallte direkt auf den Kopf eines Stürmers und schon stand es 0:1. Bei etwas schnellerem „Schalten“ der Abwehrspieler wäre dies wohl zu verhindern gewesen.
MACCABI gab sich nicht auf, lief, kämpfte, rackerte – doch die Tore erzielte der Gegner, und zwar überaus glücklich. Wieder ein Schuss in den Strafraum, der Ball landete auf dem Oberschenkel eines Angreifers und gleich darauf ohne dessen aktives Zutun im Netz. 0:2. Und kurz vor dem Schlusspfiff beförderte der eingewechselte Pechvogel Dani Kon eine scharfe Hereingabe von links, auf der Linie absichernd, den Ball über diese und der Endstand von 0:3 war fix.
Auch wenn ins Treffen geführt werden kann, dass MACCABI nach wie vor ersatzgeschwächt antreten musste, und der Wille zu kämpfen intakt ist, lässt es sich nicht leugnen, dass die Mannschaft sehr viel an spielerischer Qualität eingebüsst hat. So wird es sehr schwierig, den Klassenerhalt zu erkämpfen.
Fotos: Albert Stern