Maccabi - Columbia

03. Runde 13.09.2015 Maccabi : Columbia Floridsdorf 5:2 (1:1)

Der Favorit wurde in der „MACCABI – Viertelstunde“ zerlegt

 

 von Ernst Meir Stern


 

Mit Columbia war ein Wiener Traditionsverein und fixe Größe in der Oberliga zu Gast, und entsprechendes Selbstbewusstsein legte diese junge Mannschaft als Favorit auch an den Tag. Gut gestaffelt, sehr gut im Tackling und ballsicher, gaben sie der Heimelf zunächst einiges aufzulösen. Bei MACCABI funktionierte das Defensivverhalten, mit dem präzisen Zuspiel an die Spitzen haperte es zunächst noch. Doch wie schon im letzten Spiel änderte sich dieses nach den ersten besseren Angriffen und die Partie verlief ausgeglichen, wenn auch die Gäste mehr Gefahr im Strafraum entwickelten. Und ihre erste wirkliche Torchance nach einer Standardsituation, bei der der Ball nicht weggebracht werden konnte, mit trockenem Schuss ins lange Eck verwirklichten. 0:1. Die Hausherrn ließen sich nicht entmutigen, begannen nun, durch forsches Attackieren den Spielfluss von Columbia zu stören und selbst gefährlich anzugreifen. Es entwickelte sich ein überaus ansehnliches, schnelles und spannendes, hin und her wogendes Spiel, in dem beide Teams das spielerische Element bevorzugten.

Die erste halbe Stunde war fast um, als Amado Wasmuth, der immer besser in die Elf hineinwächst, mit einer weiten Vorlage bedient wurde, seinem Gegenspieler enteilte und eiskalt, ebenfalls flach ins lange Eck, abschloss. Ausgleich! Bis zur Pause blieb die beiderseits hart geführte Partie pari, mit turbulenten Strafraumszenen hüben wie drüben, ohne dass ein weiterer Treffer fiel. Sowohl Mario Frank im Tor von MACCABI als auch sein Gegenüber erwiesen sich als gute Torhüter.

Kaum war Hälte 2 angepfiffen, kamen die diesmal relativ zahlreich erschienenen Zuschauer aus dem Staunen und Applaudieren nicht mehr heraus: Mit beinahe akrobatischer Einlage erkämpfte sich der kleine, quirlige Lucas Vidal im Zweikampf die Kugel, schickte rechts Wasmuth auf die Reise, der bis zur Torlinie durchlief, einen scharfen „Stanglpass“ hereinbrachte, und der heranbrausende Severino Novikowsky bombte unhaltbar ein. 2:1

Der Favorit war geschockt, hatte dem unaufhörlichen Attackieren und Rochieren sämtlicher MACCABI – Gegenspieler außer Härte nicht viel entgegenzusetzen und musste kurz darauf das 3:1 hinnehmen, als Toby Stapf einen seiner berüchtigten „Bogenschüsse“ aus größerer Distanz losließ. Nun fiel Columbia förmlich auseinander, die Abwehr wurde ein ums andere Mal ausgehebelt und musste das 4:1, wieder durch Novikowsky, hinnehmen. Doch der hatte an diesem Tag noch nicht genug. Siebzehn Minuten waren gespielt, da traf er mit wuchtigem Schuss mit seinem dritten Treffer zum 5:1. Eine fulminante „MACCABI – Viertelstunde“!

Zugute halten muss man den Gästen, dass sie sich nicht aufgaben. MACCABI schaltete nun zwei Gänge zurück, verwaltete den Vorsprung und das Spiel verlief wieder ausgeglichener. Nur Strafraumszenen blieben jetzt Mangelware. Columbia kam schließlich, im Anschluss an einen Eckball noch zu einem Treffer, die Abwehr von MACCABI war da in Gedanken offenbar schon beim Feiern in der Kabine… Mit diesem Sieg katapultierte sich MACCABI, als Aufsteiger, nach 3 Runden sogar an die Tabellenspitze!

Fotos: Albert Stern