Rot Weiss Wien/ Rennbahnweg - Maccabi
22. Runde 17.05.2015 FK RWW/RBW : Maccabi 0:3 (0:1)
Die Tabellenführung souverän verteidigt
Von Ernst Meir Stern
Die Gäste, als klarer Favorit auf den Union Landhaus – Platz gekommen, begannen überraschend vorsichtig und taten sich zunächst gegen die tief gestaffelt stehenden und energisch attackierenden Gastgeber recht schwer mit dem Angreifen. Abwehr und Mittelfeld wollten sich keine Blöße geben und schoben das Spielgerät übertrieben oft quer bzw. hin und zurück. Es dauerte gut 15 Minuten, bis das „Werkl“ wie gewohnt zu laufen begann, doch dann bekam der ausgezeichnete Tormann von RWW alle Hände voll zu tun. In Minute 25 bediente der anstelle des verhinderten Druml auf ungewohntem Posten im Mittelfeld (ausgezeichnet) spielende Joni Seidler den durchgelaufenen Philipp Mittag mit einem Zuckerpass „ins Loch“. Der spielte von links flach zur Mitte und der bis dahin eher unauffällige Novikowsky drückte den Ball über die Linie – 0:1.
Danach erlahmte der Elan der Gäste wieder ein wenig, sie waren in erster Linie um Ballbesitz bemüht, sodass RWW (Rot Weiss Wien) das Spiel offener gestalten konnte, gegen die Defensive von MACCABI allerdings während des ganzen Spiels „keinen Stich“ machte.
In Hälfte zwei verstärkte MACCABI den Druck wieder und attackierte wesentlich früher. Die Strafraumszenen häuften sich, aber noch fing und faustete der RWW – Torhüter alles, was auf sein Gehäuse zukam. Dann gab es nach einem Freistoß gegen MACCABI Toralarm, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseitsstellung des Schützen. Wer weiß, ob ein anerkannter Treffer dem Spiel nicht eine unerwartete Wendung gebracht hätte…
Bis wieder einmal Darius Grega, jetzt an der rechten Flanke, mit einem seiner berüchtigten Tempodribblings zwei Verteidiger alt aussehen ließ, zur Mitte flankte, genau auf den heranstürmenden Mittag, der wuchtig per Kopf zum 0:2 verwandelte. Ab nun spielte eigentlich nur noch der Tabellenführer. Vor allem über Severino Novikowsky, der auf der linken Seite sichtlich auflebte und von dem ständig Gefahr ausging.
Die Hausherrn wehrten sich, so gut es ging, ohne dabei die Grenzen der Fairness zu überschreiten. Doch je mehr deren Kräfte nachließen, desto klarer wurde die Überlegenheit von MACCABI: Es wurde nun Chance um Chance herausgespielt, doch es verging einiges an Zeit und Rettungsaktionen des gegnerischen Tormanns, bis der dritte Treffer fiel: Nach mehreren abgeblockten Schüssen aufs Tor in Serie konnte der Keeper einen Ball nicht mehr festhalten, die Kugel kam zum weit aufgerückten Toby Stapf und der donnerte sie vom Elferpunkt in die Maschen.
Das Spiel endete mit einem wahren Lattenkracher von Grega. Den jungen Mann, wohl der technisch stärkste Akteur, wurmte es sichtlich, diesmal als Torschütze leer ausgegangen zu sein…
Fotos: Albert Stern