Maccabi - Roma

21. Runde 10.05.2015 Maccabi : Roma 1:0 (0:0)

Zwanzig starke Minuten reichten zum mühsam erkämpftem Erfolg

 

 von Ernst Meir Stern


 

Tabellenführer gegen den Nachzügler – laut Papierform also eine klare Sache. Doch standen MACCABI an diesem Muttertag gleich 6 Standardkräfte, also mehr als die halbe Mannschaft, nicht zur Verfügung. Und mit Roma stand ein Gegner auf dem Platz, für den es um den Verbleib in der Liga geht, dessen Spieler allesamt mit dem Ball „per du“ sind, in der Defensive tief und sehr kompakt standen und auch nicht zimperlich in die Zweikämpfe gingen. Aus Respekt vor den Hausherrn trachteten die Gäste in erster Linie, den Ball in der Mannschaft zu halten. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, in dem MACCABI eine leichte optische Überlegenheit errang und trotz unnötiger Ballverluste im Mittelfeld kaum einmal in Gefahr geriet. Die Angreifer allerdings entwickelten trotz gekonnter Dribblings (Darius Grega), in Hälfte eins viel zu wenig Durchschlagskraft, die guten Kombinationen gediehen zumeist nur bis zum gegnerischen Strafraum, und was auf das Roma – Tor kam, wurde eine Beute des guten Gästekeepers. Zudem ließ man Severino Novikowsky, der als einziger wirklichen Zug aufs Tor erkennen ließ, allzu oft „links legen“. Was damit versäumt wurde, zeigte Severino, der kurz vor dem Halbzeitpfiff mit seinem linken „Pratzerl“ einen richtigen „Hadern“ losließ, allerdings traf der Ball den Pfosten.

Trainer Fiala dürfte in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. MACCABI spielte nun ein sehr gekonntes Forechecking auf die Defensivspieler, es wurde sehr viel gelaufen, Dauerdruck erzeugt und im Strafraum von Roma herrschte nun Hochbetrieb. In der 60. Spielminute zelebrierten die beiden Grega – Brüder Sergiu und Darius ein schnelles Doppelpassspiel und letzterer schoss beherzt. Der Ball, noch leicht abgefälscht, landete, für den Tormann unerreichbar, im langen Eck – 1.0.

Die Heimischen versuchten nun, nachzulegen, doch Roma leistete energisch Widerstand. Zahlreiche kleine Fouls unterbanden den Spielfluss immer wieder, das Spiel musste öfter zwecks Behandlung angeschlagener Kicker unterbrochen werden. Darüber hinaus erhitzten sich die Gemüter einiger Akteure als Folge etlicher rätselhafter Schiedsrichterentscheidungen. Einerseits pfiff dieser sehr kleinlich, andererseits wiederum übte er unverständliche Toleranz bei überharten Attacken. Auch MACCABI agierte nun härter, die Spieler hatten allerdings ihre Nerven besser im Zaum als Roma, bei denen einige Akteure immer wieder heftigst reklamierten. Deren Nummer 10, schon zuvor wegen Foulspielens mit „gelb“ belastet, fiel als Wiederholungstäter auf und flog vom Platz.

Dennoch war es mit der zwanzigminütigen Herrlichkeit von MACCABI auch schon wieder vorbei. Obwohl in Unterzahl agierend, konnte Roma die Partie zumindest optisch offenhalten und der Tabellenführer verlegte sich mehr und mehr darauf, die Führung über die Distanz zu bringen. Dies gelang angesichts der Harmlosigkeit der Roma – Angreifer auch und so konnte schlussendlich der knappste aller möglichen Siege gefeiert werden. Nicht zum feiern zumute war einem weiteren Roma – Akteur, der sich nach dem Schlusspfiff mit dem Schiedsrichter verbal anlegte und dafür ebenfalls die Rote Karte sah. Es gab dennoch „Shakehands“ der Spieler, wie dies auch schon beim Einlaufen auf den Platz der Fall gewesen war.

Fotos: Albert Stern