Maccabi - Austria XVII
12. Runde 16.11.2014 Maccabi : Austria XVII 6:0 (4:0)
Powerplay a la Eishockey
von Ernst Meir Stern
Ein nasskalter Novemberabend und dennoch ein herzerwärmendes Spiel mit einem halben Dutzend Tore im „Platzderby“ (beide Teams sind auf der Polizei – Anlage beheimatet). Schon nach vier Minuten war klar, wer das Sagen hatte, als Ilan Batia gleich die erste Chance per Flachschuss zum 1:0 nützte. Was folgte, war ein spielerisches Furioso der Gastgeber, die ihrem Gegner in Punkto Antrittsschnelligkeit, Bissigkeit und Torgefährlichkeit klar überlegen waren. Lediglich im technischen Bereich sowie im Kombinationsspiel konnte die Austria einigermaßen mithalten Doch da die Mehrheit der in Blau – Roten spielenden „Gäste“ lediglich in Punkto Altersschnitt und Leibesumfang „überlegen“ war, endeten deren Bemühungen meist schon knapp hinter der Mittellinie. Zweifelsohne können die Herren kicken, doch um mit MACCABI mitzuhalten, gehört nun einmal auch die körperliche Konstitution. Dazu kam die exzellente Tagesverfassung aller eingesetzten Spieler von MACCABI.
Schon nach 20 Minuten lag der Favorit mit 3:0 vorne, wobei die Abwehr der Gäste durch Dauerdruck und wirklich schönes Kombinationsspiel, zumeist über die schnellen Flügel Mittag und Darius Grega, mehrfach förmlich auseinandergenommen wurde. Treffer Nummer 2 fiel nach einem „Stanglpass“, den Sergiu Grega aus kurzer Distanz verwertete. Das dritte Tor ging wieder aufs Konto von Batia, der einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Auf Treffer Nummer 4 musste man noch ein Weilchen warten, dann war es wieder Sergiu Grega, der in Unterzahl erneut eine flache Hereingabe einnetzte. Kurz davor war Brüderchen Darius mit einer Knieverletzung ausgeschieden.
Dem Spiel von MACCABI tat dies keinen Abbruch, es wurden Chancen in Hülle und Fülle herausgearbeitet. Doch entweder verfehlten die besten Bälle das Tor nur um einen Hauch oder Abwehrspieler retteten in höchster Not. Vor allem der Tormann wusste sich mit guten Paraden und energischem Entgegenwerfen immer wieder auszuzeichnen. Eigentlich hätten bis zur Pause doppelt so viele Treffer fallen müssen…
Nach Wiederanpfiff ging es in derselben Tonart weiter, sodass es müßig ist, die Charakteristik der ersten Hälfte aufzuwärmen. Immer mehr glich die Partie einem „Powerplay“ im Eishockey. Nach längerer erfolgloser Belagerung, in der das Kombinationsspiel von MACCABI zeitweise geradezu schamlos übertrieben wurde, brach Mittelfeldkämpfer und –Antreiber Toby Stapf den Bann und traf flach ins lange Eck. Das halbe Dutzend machte der überragende Sergiu Grega mit dem schönsten Tor des Abends voll: Eine hohe Hereingabe stoppte er sich mit der Brust, ließ den Ball abtropfen und schoss volley mit einer Halbdrehung ein. In weiterer Folge erwies sich der Torhüter von Austria XVII, für mich „Mann des Spieles“ als unüberwindlich, obwohl er sich zweimal bei Kollisionen mit MACCABI – Angreifern verletzte.
Seinen Mannschaftskameraden ist zugute zu halten, dass sie, im Gegensatz zu anderen Teams, ob der klaren Abfuhr nicht zu streiten begannen, sondern einander bis zum Schlusspfiff gegenseitig aufmunterten. Und faire Verlierer waren sie obendrein. Die Sieger festigten ihren 2. Platz und blieben weiterhin als einzige ungeschlagen, mit den wenigsten (6) erhaltenen Gegentreffern.