Maccabi - Armada Wien Penzing

1. Runde 01.09.2013 Maccabi : Armada Wien Penzing 1:2 (0:2)

 Am gegnerischen Tormann und der Hektik gescheitert

 von Ernst Meir Stern


 

Neue Liga (2. Klasse B), neue Spielstätte, neuer Trainer, neue Spieler  – aber alte Untugenden, die man längst überwunden glaubte. Und so schlitterte das Team gegen die „Armada“ aus Penzing, Ende Mai noch mit 8:1 in Grund und Boden geschossen, in eine vermeidbare, ärgerliche Auftaktniederlage.

Die Gäste hatten aus der Historie gelernt, agierten mit gesunder Härte und taktischer Disziplin, und brachten so die MACCABI – Kicker, denen der hohe Sieg wohl noch im Kopf herumspukte, von Beginn an aus dem Konzept. Aus dem vom Trainer geplanten Kombinationsspiel wurde nichts, stattdessen versuchte man es immer wieder mit hohen, aber zumeist ungenauen Vorlagen an die Sturmspitzen. Die Mittelfeldspieler hatten Schwächen im Zweikampf, kamen bei Ballverlust viel zu gemütlich zurück, sodass vor der Abwehr eine Lücke klaffte, die Armada immer wieder brandgefährlich nützen konnte. Zweimal waren deren Angreifer gegen die mehrmals überforderte Defensive der Gastgeber auch erfolgreich, Torhüter Novak machtlos.

Trotz aller Schwächen ließ MACCABI, vor allem im Angriff, phasenweise etwas vom Glanz der Frühjahrssaison erahnen und kam zu Torgelegenheiten, die jedoch vom fülligen, aber hervorragend disponierten Gästekeeper allesamt mit glänzenden Reaktionen zunichte gemacht wurden. Pausenstand 0:2.

Nach Seitenwechsel war für kurze Zeit MACCABI am Drücker. Es wurde nun  konsequenter verteidigt, doch vorne wurden mehrere Chancen verjuxt, darüber hinaus scheiterte man immer wieder am gegnerischen Tormann. Ein Strohfeuer, denn Im Verlauf des Spieles kamen die Gäste aus Penzing wieder auf und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit Torgelegenheiten hüben wie drüben. Erst in der Schlussviertelstunde eroberte MACCABI wieder mehr Spielanteile und hatte zunächst Pech, als ein Kopfball des heimgekehrten Routiniers Ilan Batia von der Querlatte zurücksprang. Kurz darauf durfte man aber doch jubeln: Einen Freistoß wehrte der Armada – Tormann noch bravourös ab, doch Mittag stand goldrichtig und erzielte aus schwierigem Winkel den Anschlusstreffer.

Die letzten zehn Minuten sahen eine vehement angreifende Heimmannschaft, die jedoch immer wieder durch harte Attacken im Spielfluss gestört wurde bzw. sich diesen durch übergroße Hektik und daraus resultierende Fehlpässe selbst verdarb.

Die Niederlage zum Auftakt ist kein „Beinbruch“, die Meisterschaft noch lang. Aber es wird wichtig sein, dass sich die Spieler auf die härtere Gangart schnell einstellen und realisieren, dass sie nur durch Kampf und höhere taktische Disziplin, vor allem im Mittelfeld, wieder zur gewohnten Spielstärke zurückfinden.

 

Fotos: Albert Stern