Bin ich reif für die Wahlurne?

Der ultimative bund-Wahltest

vom bund-Redaktionteam

Die Kultusvorsteherei ist eine ernste Angelegenheit. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass sich manche KandidatInnen und Würdenträger selbst ganz furchtbar wichtig nehmen. Diese Wahlkampagne brachte zudem noch einige neue Facetten, deren Wertigkeit zwischen lächerlich und skandalös schwankt. Aber sind Sie selbst auch reif genug, um den Urnengang wagen zu können? Dieser Test soll Ihnen per Selbstfindung Aufschluss geben, ob Sie das nötige Wissen und vor allem die sittliche Reife besitzen, am 11. Nov. den verantwortungsvollen Gang in die Wahlzelle anzutreten und jene Vertreter zu küren, die Sie verdienen. So wahr Ihnen der bund helfe ...

Hartgesottener Wähler, der Sie sind, zeigt der Wahlkampf letztendlich auch bei Ihnen Wirkung

a) Ihre Sympathie gehört dem Spitzenkandidaten, der mit dem größeren Vermögen und Bankkonto auftrumpft. – 3 Punkte
b) Ihr Kreuzerl auf dem Stimmzettel bekommt, wer die aufwändigeren und bunteren Publikationen produziert – 2 P.
c) Sie bleiben entspannt und entscheiden nach altmodischen Kriterien wie Werten, Seriosität, Ideen und Konzepten – 1 P.

Als VertreterIn einer mandatsstarken Fraktion sehen Sie sich kritischen Fragen ausgesetzt. Sie denken:

a) Unverschämte Belästigung – was bilden die sich ein?  Mia san mia und entscheiden doch eh, wie wir wollen! – 3 P.
b) Wie viel Demokratie verträgt unsere Mehrheit? – 2 P.
c) So habe ich das noch nicht betrachtet. Reden wir halt darüber – 1 P.

Sie sind KandidatIn für den Präsidentensessel. Um im Kultusvorstand bei der Abstimmung auch Stimmen anderer Fraktionen zu bekommen, ist rechtzeitiges Handeln angesagt.

a) Sie versprechen im Vorfeld das Blaue vom Himmel, vor allem Geld – 3 P.
b) Sie lassen keine Gelegenheit aus, den politischen Kontrahenten anzupatzen – 2 P.
c) Sie verlassen sich auf die Wirkung sachlicher Argumente und Ihrer Persönlichkeit – 1 P.

Ein Gemeindemitglied konfrontiert sie mit der Behauptung, Funktionäre der IKG würden vorzugsweise eigene geschäftliche Interessen verfolgen. Ihre Antwort:

a) Keine üble Idee. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? – 3 P.
b) Ja, eh, aber nur die anderen – 2 P.
c)  Bobbemajßes – 1 P.

Im „Insider“ erscheint (eine Panne?) ein Beitrag, der sich ziemlich kritisch mit der aktuellen Gemeindepolitik auseinandersetzt. Ihre Meinung dazu?

a) Zensuriert das denn niemand? Wer zahlt, darf schließlich anschaffen! – 3 P.
b) Ja, dürfen ’s denn das überhaupt? – 2 P.
c) Sie halten es mit dem Geist der Aufklärung: „Monsieur, ich teile ihre Ansicht nicht, aber ich würde mein Leben dafür riskieren, damit sie diese äußern dürfen“. – 1 P.

Als MandatarIn werden sie von Präsidentschaftskandidaten hofiert und mit Versprechungen künftiger höherer Subventionen und Spenden aus der Privatschatulle überhäuft. Sie reagieren:

a) Ich hebe auf jeden Fall die Hand für den Bestbieter.- 3P.
b) Meine Parteigremien sollen sich mit dem Offert befassen – 2 P.
c) „Steck ‘s dir sonst wohin – wir sind ja nicht in Kärnten!“ – 1 P.

Auswertung:

15 bis 18 Punkte: Gratulation, Sie sind der ideale Mehrheitsbeschaffer. Sie glauben doch tatsächlich alles, was großformatig auf Hochglanz gedruckt ist und Ihnen via Internet weisgemacht wird. Machtbewusste Funktionäre lieben pflegeleichtes Stimmvieh, das ihre Position sichert. Bleiben Sie, wie Sie sind, und die Politik bleibt, wie sie ist!
10 bis 14 Punkte: Von Ihrer Wahlwürdigkeit haben sie uns noch keineswegs überzeugt. Sie stellen zu viele Fragen und werden gelegentlich von Zweifeln gebeutelt. Mit Menschen wie Ihnen ist schwer zu regieren, man vergeudet als Politiker zu viel Zeit an Sie mit Überzeugungsarbeit. Gehen Sie in sich, vielleicht klappt’s noch bis zur Wahl.
6 bis 9 Punkte: Sie sollten sich was schämen, notorischer Querulant der Sie sind! Sie stellen wohl schon aus Prinzip alle wahlkampfpolitischen Prinzipien und Sitten in Frage, am Ende sogar diesen Test! An sie ist jeder Cent für Wahlwerbung verschwendet. Bei Leuten wie Ihnen ist es am besten, der künftige Präsident sucht sich gleich eine neue Gemeinde. Als Buße und Therapie werden Sie alle Wahlkampfpostillen von ATID, CHAJ und RESPEKT an einem Abend konsumieren – bis ihre Äuglein ebenso hochglänzen ...