Aspern - Maccabi

25. Runde 11.06.2017 Aspern : Maccabi 4:2 (1:0)

Charakter gezeigt und Debakel verhindert

 

 von Ernst Meir Stern


 

Kapitän Druml und Tobias Schierscher, beide im Mittelfeld tätig und seit Wochen in Bestform, fehlten, und das sollte phasenweise auf die Stabilität von MACCABI fatalen Einfluss haben. Aspern, lautstark angefeuert von einer Hundertschaft jugendlicher Fans, wirkte hochkonzentriert, ballsicher und ebenso motiviert, und ging schon nach wenigen Minuten in Führung, was die Heimelf natürlich noch stärker beflügelte.

MACCABI versuchte dagegen zu halten, doch ohne die beiden fehlenden Stützen gelang das Gegenpressing im Mittelfeld nicht wie gewohnt und darunter litt auch das Angriffsspiel. Auch die Angreifer fanden Chancen vor, doch Glück und auch Geschick waren ihnen an diesem Tag nicht beschieden. Halbzeitstand daher 1:0.

Hälfte zwei sah, wie gewohnt, eine vom Anpfiff weg kämpfende Gästeelf, die das Spiel über die meiste Zeit offen halten konnte. Doch wieder waren es die Asperner, die, eiskalt alle sich bietenden Chancen nutzten, in den Minuten 54, 58 und 63 in rascher Folge Treffer erzielten. MACCABI schien einem Debakel entgegen zu steuern. Aber die Köpfe blieben oben und wie aus Trotz stemmten sich die Akteure, einige frisch eingewechselt, gegen die drohende Abfuhr, während den Heimischen langsam die Puste auszugehen schien.

Plötzlich spielte sich das Geschehen immer mehr in der Umgebung des Asperner Strafraums ab. Doch es dauerte bis zur 83. Minute, ehe Tolga mit einer Traumvorlage Jonathan Pröbstle in Front brachte und dem gelang – endlich – das ersehnte Tor zum 4:1.

MACCABI blieb weiterhin am Drücker, brachte, was die gesamte Spielzeit zuvor nicht gelungen war, die gegnerische Abwehr stark ins Wanken und belohnte sich in Minute 88 durch einen Kopfballtreffer des „Comebackers“ Jonathan Seidler nach perfekter Flanke. 4:2./p>

Die Schlussminuten sahen MACCABI als Belagerer gegen eine Asperner Defensive, die immer ratloser wirkte. Doch aus den sich bietenden Chancen glückte kein weiterer Treffer mehr. Wenn auch spielerisch über weite Strecken einiges zu bemängeln war, so bewies die Mannschaft auch in dieser letzten Meisterschaftspartie Charakter und Kampfgeist und entging damit einer totalen Blamage.

Da der unmittelbare Rivale im Kampf um Platz vier, Kapellerfeld, siegreich blieb, landete MACCABI schlussendlich auf Grund des etwas schlechteren Torverhältnisses, auf dem fünften Platz – ein Ergebnis, das nach dem verpatzten Herbstdurchgang kaum für möglich gehalten worden war.

Fotos: Albert Stern