Maccabi - Ankara
17. Runde 02.04.2017 Maccabi : Ankara 96 2:1 (1:1)
Ein hart erarbeiteter „Pflichtsieg“
von Ernst Meir Stern
Mit dem dritten Sieg in Folge katapultierte sich MACCABI vom 10. auf den 7. Tabellenplatz und ist jetzt anderen Klubs dicht auf den Fersen. Doch dieser Sieg gegen Ankara wollte hart erarbeitet werden, denn der Tabellenletzte verkaufte seine Haut so teuer als möglich…
Hoch verteidigend und forsch an den Mann gehend, versuchte Ankara, in Rot – Gelbem Dress aufgelaufen, vom Beginn weg das Angriffsspiel der Heimelf zu unterbinden und gleichzeitig die eigenen schnellen und gefinkelten Sturmspitzen in Front zu bringen. Dies gelang anfänglich auch, zumal MACCABI im Mittelfeld viele Bälle vertändelte oder zu unpräzise nach vorne spielte.
Etwas mehr als eine Viertelstunde war gespielt, als die Gastgeber nach einer Standardsituation den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum entfernen konnten und ein Ankara – Spieler aus kurzer Entfernung einnetzte – 0:1.
Die Weiß – Blauen schalteten sofort einen Gang höher und spielten nun konzentrierter. Kapitän und Schaltstelle Zeno Druml wurde mehrmals Opfer harter Attacken, gewann aber nach einigen Fehlern zunehmend an Sicherheit. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene, schnelle und von vielen harten Zweikämpfen geprägte Partie, in der nun auch MACCABI Chancen vorfand, die jedoch entweder „versemmelt“ oder vom langen, hellwachen Ankara – Keeper vereitelt wurden. Kurz vor dem Pausenpfiff, als man schon mit einem Rückstand rechnete, „spritzte“ Max Pröbstle in einen schlampigen Rückpass und erzielte den, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz unverdienten, Ausgleichstreffer.
Wer für die zweite Hälfte mit einer ähnlichen Spielcharakteristik gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Denn nun dominierte eindeutig MACCABI. Dynamisch und konsequent in den Zweikämpfen, (ein Vorbild, wie stets, Tobi Stapf), mit weit besseren Ideen für das Angriffsspiel, setzte man sich in der Hälfte von Ankara fest und nützte nun auch die Schnelligkeit der eigenen Spitzen aus, die ihren Gegenspielern ein ums andere mal davon liefen.
Ankara kam nur noch selten dank hoch nach vorne gedroschener Vorlagen in die Hälfte der Gastgeber, deren Abwehr jedoch nichts mehr zuließ. Einige ältere Akteure des Tabellennachzüglers mussten ihrer kräfteraubenden, leidenschaftlichen Spielweise sichtlich Tribut zollen und hatten in den Zweikämpfen immer öfter das Nachsehen. Angriff um Angriff brandete nun gegen das Tor der Gäste, in deren Strafraum Hochbetrieb herrschte. Doch ob hohe Flanken, flache, scharfe Hereingaben, Weit – oder Nahschüsse – immer wieder war im letzten Moment noch ein Kopf oder Bein der im eigenen Strafraum versammelten Ankara – Elf dazwischen. Und dann auch noch ihr Tormann, der sich immer wieder ohne Rücksicht auf Verluste ins Getümmel warf. Mehrmals rauften sich MACCABI – Kicker die Haare, wenn die Kugel wieder einmal vor der Linie abgewehrt werden konnte. Und Jakob Stapf, der linke Außendecker, konnte es nicht fassen, als sein unhaltbar scheinender „Kracher“ von der linken Innenstange ins Feld zurücksprang…
Doch wenn die Not am größten, ist Tobias Schierscher am nächsten! Goalgetter „Schirschi“, trotz hartnäckiger Leistenverletzung angetreten, reagierte am schnellsten, als der Keeper der Gäste wieder einmal einen „Unhaltbaren“ herausboxte, stand goldrichtig und donnerte die Kugel in die Maschen zum 2:1!
MACCABI war weiterhin tonangebend, hatte aber eine Schrecksekunde zu überstehen, als ein Ankara – Spieler aus großer Distanz schoss und der hohe Ball an die Latte des vom souveränen Patrick Denzl gehüteten Tores ging. Damit hatten die Gäste aber ihr Pulver endgültig verschossen. Mit Dauerangriffen von MACCABI ging die von beiden Teams mit großer Leidenschaft, aber im Großen und Ganzen anständig geführte Begegnung, zu Ende.
Fotos: Albert Stern